Wer mit WordPress publiziert, wird sich neu einarbeiten und ab sofort Blöcke stapeln müssen. Und wo ist der „read-more“-/weiterlesen-Knopf?
Vor rund drei Monaten hat WordPress mit dem Gutenberg-Editor und Version 5.0 eine neue Richtung eingeschlagen. Wer das Alte gewohnt ist, muss dazulernen. Oder mit dem Classic Editor weiterarbeiten, was die Auseinandersetzung mit den Neuerungen aber nur verzögert.
Gerade las ich bei einem der deutschen WordPress-Gurus einen schönen Beitrag über den aktuellen Stand der Statistik – wie es scheint, wurden mehr als die Hälfte der bestehenden WordPress-Sites noch nicht auf Version 5 aktualisiert.
Mit gutem Grund, denn die WordPress-5-Änderungen sind ziemlich radikal, sodass ein „einfach Weiterschreiben“ von Beiträgen nicht ohne weiteres möglich ist. Wieder einmal müssen sich die WordPress-Autorinnen und Autoren neu einarbeiten, worüber viele murren. Jedoch, da beisst die Maus keinen Faden ab, ist das der Lauf einer technischen Entwicklung, die viel schneller voran schreitet als wir kleine Userlein, die vielleicht nur nebenbei mal eben WordPress-Beiträge schreiben und nicht tagtäglich leidenschaftlich nichts anderes tun.
Daher möchte ich empfehlen: es lohnt sich!
Schau dir bei Gelegenheit WordPress 5.1 an und arbeite damit. Es ist nicht so schlimm wie es auf den ersten Blick aussieht. Seit den Tests im letzten Jahr hat sich viel getan. Für Neueinsteigende in WordPress ist es ohnehin keine Frage, dass es so funktioniert und nicht anders. Die Vor- und Nachteile halten sich für mich die Waage. Insgesamt scheint der Gutenberg-Editor einfacher und moderner in der Handhabung zu sein. Warum also nicht einfach mal Blöcke stapeln?
Gut finde ich, dass WordPress die uralten angeblichen Textverarbeitungs-Standards aufbricht, die von den ersten visuellen Editoren z.B. der MS-WORD-Versionen eingeführt wurden.
Das wurde aber auch Zeit! Diese Relikte aus der Internet-Steinzeit wurden vor 20 Jahren mehr oder weniger willkürlich gesetzt, stammten aus dem Print-Zeitalter und waren nie der Usability-Weisheit letzter Schluss. Wer das Gutenberg-Block-System erst einmal durchschaut, wird es sicher schon bald logisch, schnell und nutzerfreundlich finden.
Daher mein Tipp: steigt um, sobald ihr könnt.
Die von mir betreuten Websites stelle ich nacheinander auf die neueste Version um. Nur wenige meiner Kundinnen und Kunden wollen explizit per Plugin beim Classic Editor bleiben. Meist aus zeitlichen Gründen oder bei größeren Redaktionen, die erst noch eingearbeitet werden müssen.
Weiterlesen-Button einfügen: Der verlorene Read more Tag
Wer übrigens den vertrauten „more“-Button sucht: Der verbirgt sich bei WordPress 5 in einem separaten Block und wurde wirklich gut versteckt. Ebenso verhält es sich mit den guten alten Trennstrichen, Anführungszeichen und Kolumnen.
Wer es automatisch mag, installiert einfach das sehr empfehlenswerte Plugin Atomic Blocks, das rund 50 tolle Block-Varianten vorinstalliert. Darunter eben auch „weiterlesen“ …
So geht’s mit Plugin: Nach dem einleitenden Textabsatz auf das „Plus“ klicken und den neuen Block „more“ auswählen
Ohne Plugin fügt man den more-tag manuell per HTML ein: Dazu im Auswahlmenu „als HTML bearbeiten“ wählen und an passender Stelle im Text diesen Code einfügen: <!--more-->
Damit es künftig schneller geht, kann man sich, quasi auf „Vorlage“, einen eigenen, wiederkehrenden Block einrichten: Auf das Plus-Zeichen drücken, den Block „eigenes HTML“ auswählen, Code einfügen und unter „wiederverwendbare Blöcke“ abspeichern.
Viel Spaß beim Entdecken der Möglichkeiten!