Das WordPress-Rad dreht sich weiter, das jährliche Spätsommer-Upgrade ist da. Bisher gabs damit keinerlei Probleme beim Aktualisieren der Websites, die ich betreue. 4.3 („Billie Holiday“) ist ein Versionssprung und wird – anders als Sicherheitsupdates – nicht automatisch eingespielt. Es gibt einige Neuerungen, aber nichts Bahnbrechendes, soweit ich das sehe.
Code wurden erneuert, daher kommen parallel viele Updates für Plugins und Themes, um die Kompatibilität zu sichern. Die Shortcuts-Neuerungen beim Schreiben brauche ich nicht, die ignoriere ich bereits seit Jahren in MS-Word. Favicons kann ich leicht selbst erstellen und nutze auch die „Anpassungen“ höchst selten. Für Newbies ist das sicher nett und reduziert die Einstiegshürde. Bessere Passwortkontrolle mag hilfreich sein, sofern es die Leute beachten. Alle Infos bei wordpress.org
Wie immer gilt für das Upgrade: Die Plugin- und Theme-Updates (Genesis Framework) VOR dem WordPress-Update einspielen. Ein Backup ist sowieso immer eine gute Idee (direkt via phpmyadmin ein ZIP exportieren oder mit einem Plugin z.B. BackWPUp Backup Plugin, made in Germany;)
Die lange Liste der vergangenen WordPress-Versionen macht nachdenklich … 2003 habe ich meine erste WordPress-Installation eingerichtet. Inzwischen sind mehr als 10 Jahre, unzählige Versionen und Installationen ins Land gezogen. Meine Kunden sind glücklich mit WordPress, niemand hat seither das CMS gewechselt, alle konnten ihre Pläne umsetzen, viele davon sehr erfolgreich.
Insofern ist und bleibt WordPress extrem zuverlässig und empfehlenswert! Jedenfalls gepflegte, aktuell gehaltene Installationen mit handverlesenen Plugins (das sind zusätzlich hochgeladene Ergänzungen).
Trotzdem. Manchmal wünschte ich mir, ketzerisch, eine kleinere Schwester von WordPress, mit weniger „Features“ aber dafür langlebiger, nachhaltiger. Ja, sicher, es gibt solche kleinen CMS bereits. Aber die können selten mit der für die Endnutzung so einfache WordPress-Bedienung mithalten – und natürlich nicht mit der ausgefeilten Blog-Funktion.
Der Trend geht eher zum Gegenteil. Immer mehr aufgeblähte Themes erscheinen auf der Bildfläche, zusammenklickbare Klone, die auf schnelle Wow-Effekte und protzigen Code setzen, statt auf Individualität, nachhaltiges Design oder gar „Code is Poetry“. Die Poesie geht längst flöten, Masse vor Klasse. Demokratisierung von Websiteerstellung ist okay, aber bitte ohne BlingBling.
So muss ich es mir wohl selbst basteln, ein ballastfreies WordPress ohne Bildbearbeitung, Gravatar, Emoticons, Importfunktionen, Mobil und was immer sich eben noch so weglassen ließe. Mit simplen Themes ohne Firlefanz. Reduce to the max. WordPress Lite – das wärs. Ums mit Lyrik zu sagen: Jandl statt Schiller.