… der Feind des Fremden – ein deutsches Gespenst.
„Fremdenfeindlichkeit“ ist in dieser Woche in den deutschen Medien omnipräsent. Zwei Gewalttaten, ein lebensgefährlicher Angriff in Potsdam und einer in Essen, stören empfindlich das harmonische Bild von Deutschland als freundschaflich-tolerantem Gastgeberland für Fußballfans aller Couleur aus aller Welt („zu Gast bei Freunden“).
Wohl auch um hier ein weltweites Signal zu senden wurden die Schläger aus Potsdam gestern medienwirksam von maskierten schwer bewaffneten Elitesoldaten abgeführt. Innenministerium, Generalbundesanwaltschaft und andere unterscheiden allgemein zwischen rassistisch und fremdenfeindlich motivierten Gewalttaten. Rassistisch gilt als „schlimmer“ – wohl aus der deutschen Geschichte heraus begründet. Für das Opfer macht das letztlich keinen Unterschied …
Dass Menschen auf Andersartigkeit aggressiv und gewalttätig reagieren ist nicht nur in Deutschland so. Leider. Und meist sind gerade diese Angreifer selbst „anders“, wie der grausame Schläger mit der Piepsstimme aus Potsdam. Hoffen wir, dass ihr Opfer schnell und vollständig gesund wird.
Ras|sis|mus, der;
1. (meist ideologischen Charakter tragende, zur Rechtfertigung von Rassendiskriminierung, Kolonialismus o.Ä. entwickelte) Lehre, Theorie, nach der bestimmte Menschentypen od. auch Völker hinsichtlich ihrer kulturellen Leistungsfähigkeit anderen von Natur aus überlegen sein sollen.
2. dem Rassismus (1) entsprechende Einstellung, Denk- u. Handlungsweise gegenüber Menschen [bestimmter] anderer Rassen (3) od. auch Völker: der weiße, schwarze R. (der Rassismus der Weißen, Schwarzen); aufgrund von R. (Rassendiskriminierung) benachteiligt werden.
Frem|den|feind|lich|keit, die:
1. feindselige Haltung gegenüber Menschen aus einer anderen Region, einem anderen Volk od. Kulturkreis.
2. (selten) fremdenfeindliche Handlung.
(Aus: Duden – Deutsches Universalwörterbuch 2001)