Schreiben in Web 2.0
Für die schreibende Zunft kann Web 2.0 eine schöne Sache werden. Zum Beispiel mit den stabil laufenden Textprogrammen, vergleichbar mit Word, die jederzeit und überall online verfügbar sind. Word sehr ähnlich präsentiert sich ajaxwrite.com, das gut auf Firefox 1.5+ läuft. Google bietet www.writely.com an, der Login klappt mit dem gmail-account. MS-Word erscheint im Frühjahr 2007 neu (office live) und wird dann wohl ähnlich funktionieren.
Der Clou
- Unabhängig von Hardware lassen sich sämtliche Dokumente bearbeiten, sofern sie online oder auf einem externen Speicher parat liegen (USB-Stick, MP3-Player usw.).
- Keine teure Software muss umständlich installiert werden.
- Der Browser wird zentral für alle Tätigkeiten genutzt, von Internet über E-Mail bis Textverarbeitung.
Dies führt zu einer komplett neuen Arbeitsweise, weg vom hard- und softwarelastigen Desktop hin zu einem flexiblen Internet in der „Light-Version“. Hört sich gut an.
Mögliche Nachteile
- Sicherheit.
Eine verschlüsselte Verbindung schützt die Dokumente. Wirklich? Wer hat Zugriff, wer kontrolliert? Die Anbieterfirmen? Selbst kann man nicht beeinflussen, wer Zugriff hat – weder per Firewall noch per Router. Alles Internet eben. - Onlinezugang.
Eine schnelle Internetverbindung und ein moderner Browser auf einem ebensolchen Computer sind die Voraussetzungen. Auch wenn es manchmal so scheint – Strom und Technik sind keine „natürlichen“ Gegebenheiten und nicht für jedermann und überall jederzeit verfügbar (… hier wird’s dann schnell politisch). - Lokale Software.
An Orten ohne Internet (solls geben) oder bei instabilen Verbindungen (solls geben) muss doch wieder eine lokal installierte Software benutzt werden.
Wordpad
Für mich ist Wordpad (Windows/Programme/Zubehör) die derzeit schnellste Lösung, um fix einen Text zu schreiben, zu prüfen und diesen anschließend online zu stellen. Der Button liegt bei mir auf der Taskleiste, die Miniatursoftware springt sofort an und enthält alle Basics, Schriften und Formate, die kleine Texte brauchen. Einmal kurz markiert, in das Webformular rübergezogen und fertig. So gibt es online keinen Ärger mit unerwünschten Word-HTML-Formatierungen. Und trotzdem kann der Text „in Ruhe“ (= offline) getippt werden. Sicherlich funktioniert das auch mit dem Writer von Open-Office, habs bisher nur noch nicht ausprobiert.
Back to the Roots
In letzter Zeit mag ich die traditionelle Offline-Variante: Zettel, Kalender oder Block und einen handlichen Stift. Dies ist nicht so unpopulär, wie sich das jetzt anhört. Schicke, modernisierte Memo-Blocks (z.B. Oxford Easybook) und die Kladden von Moleskine verkaufen sich in den Läden von Manufaktum, Karstadt oder Otto-Office derzeit stapelweise. Und auch bei Kulis und Ball-Pens tut sich eine Menge in Punkto Ergonomie und Design (stabilo bionic, pilot hi-tecpoint, papermate flexgrip, stabilo navigator liquid ink usw.).
Links zum Thema
http://de.wikipedia.org/wiki/Writely
http://de.wikipedia.org/wiki/AjaxWrite
Google kauft Online-Textverarbeitung Writely (golem 9.3.06)
http://www.golem.de/0603/43930.html
Jeder kann jetzt Writely benutzen (computerwoche 22.8.06)
http://www.computerwoche.de/produkte_technik/software/580346/
Writely: Die Web-Revolution kommt als Texteditor (netzwelt 24.1.06)
Was aussieht wie ein normaler Editor, kann unter der Haube viel mehr
(Artikel mit Foto der writely-Erfinder)
http://www.netzwelt.de/news/73470-writely-die-webrevolution-kommt-als.html
Teamwork im Netz (P.König)
Weltweit und gleichzeitig an denselben Dokumenten arbeiten
http://www.heise.de/ct/06/20/096/default.shtml