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Aktuelle Seite: Startseite / BesserWissen / Das entleibte Buch – Papier ist das neue Vinyl

Das entleibte Buch – Papier ist das neue Vinyl

… so tönt es letzte Woche sowohl von Sascha Lobo (Prekariats-Avantgardist;) im mediummagazin als auch von Jürgen Neffe (Publizist und Wissenschaftler) in der ZEIT, letzterer läutet das Ende der „Ära des gedruckten Buches“ ein und setzt dies mit dem „Epochenwandel nach Gutenberg“ gleich. Yep, Papier ist weder zum Schreiben noch zum Lesen nötig – das „entleibte Buch“ ist längst Alltag, iBooks und Online-Bibliotheken werden es bald sein.

Aus Leserinnensicht kommt mir das sehr entgegen, denn ich habe hier um die 3000 (ungezählte) Bücher herumstehen, die ich lieber heute als morgen digitalisieren würde, um endlich Platz zu schaffen und sie beim nächsten Umzug nicht mehr mitschleppen zu müssen. Eine eigene Bibliothek ist zwar irgendwie romantisch und gehört wohl zum bildungsbürgerlichen Prestige wie das Abo der Tageszeitung. Doch für mich sind meine – früher heiß geliebten – Bücher inzwischen, 15 Jahre und 5 Umzüge später, eher statisch-schwerfällige, platzverschwendende Staubfänger. Selbst die Haptik von Papier ist nur mehr Nostalgie – wie ich druckerschwarze Finger hasse.

Die wilde Buchkopiererei von Google und vor allem ein Rundbrief der VG Wort an alle AutorInnen dazu hat hierzulande eine spannende, längst überfällige Diskussion in Gang gebracht. Die große ungeklärte Frage ist, wie SchriftstellerInnen, JournalistInnen und andere Schreiberlinge (ausgenommen die Werbetexterei und PR) sich mit ihren Texten in absehbarer Zukunft überhaupt noch über Wasser halten können.

Längst sind wir am Rand des finanziell Möglichen angekommen – wie kann man als UrheberIn noch von den eigenen Worten leben, wenn alles, was Text (und Bild) ist, im Internet, scheinbar ohne jegliche WertSchätzung, kopiert wird? Welche Möglichkeiten bieten neue Technologien den Urhebern? Welche Chancen – und welchen „Schutz“ vor dem allesfressenden Markt kann es für eigene Werke geben? Existiert ein Geschäftsmodell für Open Text oder auch Open Access, analog zu Open Source und den Lizenzen von Creative Commons? Werden wir wieder dahin kommen, dass nur Reiche oder Stipendiaten sich leisten können, ein Buch zu schreiben – wie schon zu Goethes Zeiten?

Es gibt Wege aus dem Dilemma. Der ZEIT-Artikel beschreibt einige davon, doch es müssen noch mehr Ideen für Urheber her. Sind wir bereits an dem Punkt, wie Neffe schreibt, dass „ein Buch zwar einen Autor braucht, aber ein Autor kein Buch“? Für manche Lifestyle-Bücher, die jenseits der Bestsellerlisten und des herkömmlichen Buchmarketings mithilfe ihrer Netzgemeinde hochschießen, gilt das ganz sicher heute schon – doch ohne Verlag und VG Wort erhalten auch diese AutorInnen keinen Cent Honorar.

Manche Autoren werden eigene Verlage gründen, wie es Musiker längst tun. Für das Gros sind Verleger und Gewerkschaften aufgefordert, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln – denn das ist ihr Kerngeschäft. Es ist fatal, die Zeit mit rückwärtsgewandter Papier-Nostalgie zu vertrödeln und Großkonzernen wie Google oder Amazon kampflos das Feld zu überlassen. Neffes sieht eine Chance darin, dass der Buchmarkt ein lokaler Markt ist – und die Verlage die Digitalisierung deutschsprachiger Bücher in die eigene Hand nehmen.

Und was passiert, wenn jemand beim Internet den Stecker herauszieht? Das ist dann die nächste Frage, die mich direkt zu meinem aktuellen Text-Thema führt, der Solarenergie 🙂

Links:

  • Es war einmal. Die Ära des gedruckten Buches geht zu Ende. Kein Grund zur Trauer. Von Jürgen Neffe, DIE ZEIT, Ausgabe 18, 23.04.2009
  • Umarmt das Neue. Sascha Lobo im Interview mit dem medium magazin 4+5 April 2009. Teil 2 des Interviews online, Teil 1 in der Printausgabe.
  • Open Access. Das Denken ist frei. In dem Streit um Urheberrechte und Publikationsfreiheit gerät einiges durcheinander. Von Christoph Drösser, DIE ZEIT, 08.04.2009 Nr. 16
  • VG Wort Archiv zum Thema Bücherrechte und Google.

27. April 2009 · Ina Baumbach
Kategorien: BesserWissen, Internet Stichworte: Autorin, Buch, Honorar, Publizistik, Verlag

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