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Buch

Buchrezension – Alice Grünfelder, „Wolken über Taiwan“

iBa · 1. August 2022 ·

Viele reden derzeit über Taiwan, wenige waren dort. Alice Grünfelder schon, und zwar im Jahr 2020, als sich die „Wolken über Taiwan“ bereits zusammenzogen. Ihr neues Buch handelt vom Alltag, von den Träumen und Wünschen der Menschen, die sie dort traf.

Eine Insel im Chinesischen Meer.

Reisende, möchtest du gern (wie ich) oder hast du das Glück, nach Taiwan zu reisen, dann packe dieses Buch ein. „Wolken über Taiwan“ ist ein buntes Lesebuch mit unterschiedlichsten Textarten: kleine Geschichten, Gedichte, literarische Miniaturen, politische Reflexionen, Reiseerzählungen. Es geht von A bis Z um eine ferne, exotische Insel im Chinesischen Meer, direkt vor Chinas Ostküste: Taiwan.

In kurzen Notizen und Momentaufnahmen beleuchtet die Autorin das heutige Taiwan im Jahr 2020, zu Beginn der Covid-19-Pandemie. Sie berichtet von Begegnungen, Erlebnissen und Sehenswürdigkeiten jenseits touristischer Klischees. Während des Lesens spürt man die besondere Stimmung in der Hauptstadt Taipei und wir bekommen Einblick in die Gefühlswelt der Inselchinesinnen und -Chinesen. Daneben stehen ganz andere, faktenorientierte Kapitel, die sich historischen und dramatischen politischen Ereignissen widmen. In diesem umfangreichen Buch wird wirklich jeder und jede fündig werden.

On the Road.

Die Autorin verbrachte 2020 ein halbes Jahr in Taipei, gerade als Covid-19 ausbrach. In ihren Notizen lässt sie uns teilhaben an ihren Gesprächen mit den unterschiedlichsten Leuten, an kulturellen und politischen Ereignissen – von der Protestveranstaltung bis zum Nachtclub – an inselweiten Ausflügen und vielen kleinen Abenteuern unterwegs in Taiwan. Und an ihrem Chinesisch-Sprachkurs.

„Chinesisch lernen ist die ständige Konfrontation mit dem eigenen Ungenügen.“

Alice Grünfelder ist Literatin, keine Journalistin und keine Reisereporterin. Mit ihrer Sprache malt sie sinnliche, farbige Bilder und lässt uns eine fremde Lebensweise erspüren. Wir nehmen Teil an den kleinen und großen Sorgen sowie Freuden der Menschen aus dem Umfeld der Autorin, aus den Kreisen der Kreativen, Intellektuellen, Kunstschaffenden, Frauen, Studierenden, Aktionistinnen und Aktiven, Spirituellen, Autoren und Künstlerinnen, der Jungen und Alten.

Sie schreibt über das tägliche Leben, wie es sich auf der Straße, im Bus, Restaurant und an der Universität abspielt. Und sie schreibt, dies etwas nüchterner, über Literatur, Politik und Geschichte des Landes.

Buchcover Alice Grünfelder
Wolken über Taiwan. Notizen aus einem bedrohten Land. Von Alice Grünfelder.
Rotpunkt Verlag, 260 Seiten, gebunden oder ebook.

Duftmarken der Vergangenheit.

Die Verfasserin ist eine profunde Kennerin der Region. Als Sinologin, Übersetzerin und Herausgeberin von Reisebüchern und Anthologien, befasst sie sich seit vielen Jahren mit chinesischer Literatur und Lebensart. Sie ist keine gewöhnliche Touristin, keine Abenteuerreisende, sondern lässt sich mit Haut und Haar auf die Landeskultur ein. Sie schreibt über das, was sie interessiert – und das ist ziemlich viel – und zumeist die Schönen Künste. Daneben nimmt sie an einem Drachenbootrennen teil, praktiziert Qi Gong und erforscht Graphic Novels gleichermaßen wie Tempel und Natur. Wir erfahren Details über historische und politische Ereignisse, sie nennt es die „Duftmarken der Vergangenheit“. Sowie über die geologischen Besonderheiten der Vulkaninsel mit Schwefeldampf und Magma.

„Der ganze Berg ist in verhaltenem Aufruhr. Voller Ingrimm und Zorn auf die Menschen …“.

Weitgereiste Autorin, Übersetzerin, Sinologin.

Alice Grünfelder ist eine ausgewiesene Asien-Kennerin, Sprachwissenschaftlerin, Weltreisende und Literatin. Mit diesem professionellen Hintergrund gelingt ihr weit mehr als ein übliches Landesportrait. Vielmehr wirft dieses Buch ein persönliches, emotionales, philosophisches, aber auch detailliertes, anspruchsvolles und erhellendes Blitzlicht auf ein Land mit vielen Gesichtern. Es lohnt sich, zwischen den Zeilen zu lesen, nochmal zu lesen und manchem, das nur angedeutet wird, nachzuspüren.

In einigen Texten wird Insiderwissen vorausgesetzt, das zumindest ich nicht habe. Was ist beispielsweise eine Taiji-Bildhauerfigur, was ist ein Homofon, wer ist dieser oder jener beiläufig erwähnte chinesische Autor.

Das Buch ist ästhetisch gestaltet, modern, bunt und griffig, mit exzellent lesbarer Typografie auf edlem Papier gedruckt. Das erklärt den stolzen Preis.

Fazit

Wer schon immer mal nach Taiwan reisen wollte (wie ich), dort bereits gewesen ist oder in nächster Zeit eine China-Reise plant, wird aus diesem Buch viel Inspiration schöpfen. Es ist eine leicht zu lesende Sammlung kurzer Texte, aufblitzender Spotlights, tiefschürfender Momentaufnahmen. Sie stimmen auf das Land ein, lassen uns die Atmosphäre spüren und den Puls der Großstadt Taipei, wir erfahren was die Menschen bewegt, auf dieser fernen Insel mitten im chinesischen Meer.

Am seidenen Faden.

Aus meiner Sicht ist Taiwan das China, wie es sein könnte – ein Antipode, ein Spiegelbild, eine freie, kreative, moderne, bunte und lebensfrohe Gesellschaft. Und natürlich auch eine prosperierende Wirtschaftsmacht („Made in China“). Die permanent einem bedrohlichen Schatten trotzt, den „Wolken über Taiwan“.

Jetzt, im Sommer 2022, ist Taiwan einmal mehr in den Schlagzeilen. Angesichts des Ukraine-Krieges wird spekuliert, Taiwan könnte ähnliches widerfahren: Ein Einmarsch der benachbarten Großmacht mit den Ziel, sich das Land und seine Schätze einzuverleiben. Das wäre dann wohl, ähnlich wie in Hongkong, das Ende dieser erfolgreichen, freien, kreativen und – trotz allem – unbeschwerten Inselkultur.


Wolken über Taiwan. Notizen aus einem bedrohten Land.
von Alice Grünfelder

Rotpunkt Verlag, 260 Seiten, gebunden oder ebook, mit Landkarten
ISBN 978-3-85869-943-5
Erhältlich beim Rotpunkt-Verlag, in jeder Buchhandlung und bei Autorenwelt.

Rezension: Die Wüstengängerin

iBa · 13. Juli 2018 ·

Ein Reiseroman über Reisen in China, alleinreisende Frauen, die Seidenstraße – und eine Wüste ohne Wiederkehr.

alice grünfelder - coverDie Autorin Alice Grünfelder nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Tour in die Wüste Taklamakan in Xinjiang im Nordwesten Chinas, Land der Uiguren und der Seidenstraße. Wir quetschen uns mit ihr auf schmale Pritschen in überfüllten Zügen, verhandeln auf Chinesisch mit hinterhältigen Fahrern und störrischen Provinzverwaltungen, geraten in gefährliche Situationen zwischen Erschießungskommando, Rebellen und Schmugglern, übernachten in kleinen Herbergen und trinken Tee in wildromantischen Karawansereien, streunen durch staubige Basare und schmale Altstadtgassen, klopfen an fremde Türen und geraten an mehr oder weniger attraktive Begleiter. Gemeinsam mit den beiden Heldinnen erleben wir China mit allen Sinnen und begleiten sie auf ihrem Weg zu Fuß oder per Jeep durch die Wüste. Es ist, als spürten wir beim Lesen den Staub im Hals und die Trostlosigkeit der Landschaft am eigenen Leib.

„Die Wüstengängerin“ ist ein wunderbar geschriebener Abenteuerroman, irgendwo zwischen klassischer Reiseliteratur, Frauenroman und Karl May. Im Unterschied zu diesem hat die Autorin Alice Grünfelder das Land, über das sie schreibt, selbst bereist. Sie ist Sinologin, Germanistin, Literaturagentin und bekannt als Herausgeberin mehrerer vielseitiger Erzählbände aus Asien im Unionsverlag.

Ihr erster Roman ist alles andere als eine leichtfüßige Reiselektüre, sondern eher wie ein nervöser, aufreibender, hartnäckiger Wüstenwind. Er kratzt nicht nur an der Oberfläche, sondern dringt tief ein in die Verwicklungen vor Ort sowie in die Motive und Gefühlswelt einer alleinreisenden Europäerin in einem unwirtlichen, abweisenden und zugleich exotischen Landstrich.

Mit lockerer Feder und scharfem Verstand erzählt die Autorin die Geschichte zweier deutscher Frauen, die mit 20 Jahren Abstand im fernen China auf der gleichen Route in der Region Xinjiang unterwegs sind. Die eine, Roxana, ist Archäologin und forscht im Land der islamischen Uiguren nach buddhistischen Höhlenmalereien. Die andere, Linda, ist Entwicklungshelferin und soll ein Baumpflanzprojekt in der Wüste voranbringen. Auf 239 Romanseiten mit 26 Kapiteln wechselt die Erzählung immer wieder zwischen Roxanas und Lindas Erlebnissen und stellt diese einander gegenüber. Roxanas in der Vergangenheitsform, Lindas in der Gegenwart.

Reisen als existenzielle Erfahrung.

Von der ersten Seite an versprüht das Buch die pure Lust am Reisen, an fremden Menschen und ihren Geschichten. Dabei geht es nicht  um das Abklappern von Sehenswürdigkeiten, sondern um die Faszination des Reisens an sich. Das uns, wir ahnen es bereits, am Ende zu uns selbst zurückführt. Es gelingt der Autorin, unzählige thematische Fäden elegant zu verknüpfen: die Geschichte der beiden Frauen, das Schicksal des Uiguren-Volkes und der Konflikt mit den Han-Chinesen, das Flair der Seidenstraße, die historischen Städte, der Tourismus, vergessene alte Höhlen, die Tücken der chinesischen Provinzadministration, ambitionierte Entwicklungshilfeprojekte, die in den Sand der Wüste gesetzt werden …

Das Buch beschreibt sehr anschaulich, wie dabei die westliche Sichtweise auf östliche Realität prallt bzw. daran abprallt. Und wie leicht gut gemeinte Versuche scheitern, diese fremden Lebenswelt beeinflussen zu wollen. Selbst mit chinesischen Sprachkenntnissen bleibt der europäischen Entwicklungshelferin letztlich nur die radikale Abgrenzung, um ihren Status zu wahren. Und wer nicht aufpasst oder den Halt verliert, den verschlingt die lebensfeindliche, staubige Taklamakan, Wüste ohne Wiederkehr, mit Haut und Haar.

Die Geschichte.

Roxana reist Ende der 1990er Jahre mit einem Stipendium nach Xinjiang, um buddhistische Höhlenmalereien zu erforschen. Danach will sie in Berlin ihre Doktorarbeit schreiben. Im Zug trifft sie Alex, einen Schweizer Studenten. Sie reisen gemeinsam weiter, teilen erst den Bus und dann das Bett. Sie spricht Chinesisch, empfindet sich als ernsthafte, nicht touristisch Reisende, und war schon früher in der Gegend, Traveller Alex ist spontan und abenteuerlustig. Für Roxana ist er eine zwiespältige, aber nicht unwillkommene Begleitung. Sie reisen durch die Wüste bis Kashgar an der pakistanischen Grenze und weiter nach Khotan. Roxana geht zu Fuß in die Wüste, erforscht Höhlen, spricht mit Einheimischen, wälzt Bücher in Bibliotheken und begibt sich allein auf eine riskante Fahrt in ein Wüstendorf.

Die weit herumgekommene und recht abgeklärte Entwicklungshelferin Linda aus Berlin fährt um 2010 mit ihrem Kollegen Herrmann nach Xinjiang, um dort ein Projekt zu forcieren, bei dem es um Obstbäume und Bewässerungssysteme für Baumwollplantagen geht. Die Region gilt als unsicher, immer wieder kommt es zu Anschlägen uigurischer Rebellen und es gibt kaum öffentliche Verkehrsmittel. Linda, die chinesisch spricht, organisiert Fahrzeuge, die Unterkunft und verhandelt mit Behörden. Nachts wird sie von Erinnerungen an schreckliche Erlebnisse geplagt und zweifelt an der Sinnhaftigkeit ihrer Mission. In einer alten Karawanserei, in der auch Roxana vor 20 Jahren wohnte, stößt sie auf deren Aufzeichnungen. Der Kreis schließt sich, zurück in Deutschland, als Linda Roxanas Familie in Brandenburg besucht.

Abenteuer, Profilneurosen, Auflösung und Fremdheit

Die männlichen Reisebegleiter schneiden im Buch nicht sonderlich gut ab, sie sind eher Randfiguren und tappen häufig im Dunkeln, verhalten sich unbedacht und stolpern von einem Fettnäpfchen ins andere. Von Abenteuerlust oder Profilneurosen getrieben, scheitern sie an Sprach- und Ortskenntnissen oder unklaren Vorstellungen von politischen Zusammenhängen, sie verhalten sich gegenüber chinesischen Behörden arrogant und ungeschickt.

Dagegen lässt uns die Autorin sehr einfühlsam nachempfinden, was die beiden reisenden Frauen antreibt, wie sie sich in der schwierigen Region alleine durchschlagen, manchmal knallhart verhandeln; um sich dann doch wieder treiben zu lassen, sich zu verlieben und sich zu verlieren oder sogar ganz aufzulösen in dieser flirrenden, undurchsichtigen Stimmung zwischen Widerstand und Resignation, die die Region prägt.

Zwischen den Zeilen ist jenes Fremdheitsgefühl zu spüren, das sich einstellt, wenn man in der Ferne ganz auf sich selbst zurückgeworfen ist. Und erkennt, dass man auch im hintersten Winkel der Welt nicht vor sich selbst fliehen kann. Diese erschöpfte Ratlosigkeit bis hin zu Verzweiflung und Verlorenheit, aber auch die merkwürdigen Liaison mit anderen Travellern, kennen wohl die meisten, die sich auf schwierigen Wegen an Orte begeben, an denen kaum jemand vorher war oder wohin sich nur wenige wagen.

Was mache ich eigentlich hier.

Diese Frage beantwortet sich unter Reisenden letztlich wie von selbst: Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die entdeckt und erzählt werden wollen, die Landschaften und Kulturschätze, aber vor allem die gastfreundlichen offenen Begegnungen und Freundschaften, die es sich immer wieder neu zu erleben lohnt.

Mit Alice Grünfelders Roman „Die Wüstengängerin“ betreten wir dieses Neuland, erfahren vom Schicksal der Uiguren und vieles mehr aus der geheimnisvollen Wüste Taklamakan. Das Buch öffnet ein Fenster in eine weite, wilde Welt abseits der ausgetretenen Pfade.

„Die Wüstengängerin“ ist nicht nur für China-Interessierte, Wüstenfans, Weltreisende, Traveller, alleinreisende Frauen und Daheimgebliebene, die vom Reisen träumen, eine lohnende Lektüre. Sondern auch für Freunde und Freundinnen eleganter Reiseromane, die in gekonnt gesetzten Worten und schönem Stil von inneren und äußeren Reiseabenteuern erzählen.

Es ist ein Roman, der lange nachhallt.


alice grünfelder - coverDie Wüstengängerin
Alice Grünfelder
Verlag edition 8, Zürich
Gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen
Fr. 26.00, Euro: 22.20 / ISBN: 978-3-85990-338-8
gebunden bestellbar über Autorenwelt
oder als Ebook für 14,15/16,99 Euro über div. Anbieter

Links zum Buch:

  • http://www.edition8.ch/buch/die-wuestengaengerin/
  • http://www.literaturport.de/Alice.Gruenfelder/
  • https://www.literaturfelder.com/die-wuestengaengerin/

 

Buchrezension: Unter Leuten von Juli Zeh

iBa · 27. März 2017 ·

cover luchterhand
Unterleuten von Juli Zeh

Kampfläufer, Killjoys und Deutschlands Exoten.

Möglicherweise ist dieses Buch nur dann genial, wenn man es an einem verschneiten Wintertag auf dem brandenburgischen Land liest und dabei in einem hyperbequemen Sitzsack abhängt. Ich bin also quasi befangen.

Zudem besteht die Gefahr, 500 Seiten an einem Tag zu lesen, weil man unbedingt wissen will, wie sich die Figuren weiter durchschlagen: Der abgehobene Start-Up-Technokrat und seine pferdeliebende Freundin, der knorrige Alt-Kommunist und sein Erzfeind, der ebenso mächtige wie brutale Geschäftsführer des örtlichen Landwirtschaftsgroßbetriebes. Dann natürlich das idealistische Akademikerpaar, das in ihrem liebevoll restaurierten Häuschen von einem rabiaten Nachbarn eingeräuchert wird, einem Schrottplatzmechaniker mit düsterer Vergangenheit. Und die verwirrte Alte mit den 20 Katzen. Oder die Ärztin und ihr Gatte, ein Autor mit Schreibblockade, die sich nur durch stundenlanges Rasenmähen auflöst. Schließlich die schönen Dorftöchter, die ihrer eigenen Wege gehen und ein gutmeinender Bürgermeister, der alles zusammenzuhalten versucht.

Vielleicht ist eine solche Geschichte aus dem dünn besiedelten Brandenburgischen post-diktatorischer Prägung andernorts unverständlich? Und nicht übertragbar auf Dörfer im Rest der Republik, in Spanien, Großbritannien oder Texas? Nein, ich denke das nicht. Im Grunde ist sie genau das – übertragbar. Hier wie dort fallen die Heuschrecken ein – gierige Investoren, die Alteingesessenen das Land und die Häuser unterm Allerwertesten wegkaufen. Vielerorts überlebt die lokale Landwirtschaft nur durch Subventionen, es fehlen Perspektiven und die Infrastruktur verrottet. Gleichzeitig haben viele Großstädter die Nase nicht nur von Autoabgasen voll und ziehen aufs Land, fürs Wochenende oder länger – sie bleiben dennoch in den Städten verwurzelt.

Jedes Dorf auf der Welt braucht eine Überlebensstrategie – im Mittleren Westen der USA genauso wie in Brandenburg. Im fiktiven 100-Häuser-Dorf „Unterleuten“, verortet in der Prignitz nordwestlich von Berlin, sollen 10 große Windräder die Zukunft einläuten. Sollten diese aufgestellt werden, könnte das Dorf einen Kindergarten und die Abwasserleitung finanzieren (sagt der Bürgermeister) sowie Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sichern (sagt der Geschäftsführer).

Im Dorf formiert sich eine Gegenbewegung, angeführt vom 70jährigen krückstockschwingenden Vorzeigeproleten Kron, der bei Randale schon immer in der ersten Reihe stand („Win-win sagen die Abzocker, wenn mehr als ein Schwein Platz am Trog findet, erklärte Kron.“ Kap. 24). Auf seine Seite stellt sich der vogelschützende Ex-Soziologieprofessor Gerhard, der mit seiner 20 Jahre jüngeren Frau Jule vor drei Jahren aus Berlin nach Unterleuten zog. Er sieht seine makellose Aussicht auf den Horizont bedroht – sowie die 33 „Kampfläufer“, eine seltene Vogelart („ … grau-fleckige Vögel von Größe und Statur einer kleinen Mülltüte, allerdings mit erstaunlicher Flugfähigkeit.“ Kap.13/Cover).

Und dann ist da noch ein reicher bayerischer Investor im Anmarsch, der aus purem Übermut 250 Hektar Dorfland ersteigert hat. Bei auslaufenden Pachtverträge erhöht er postwendend den Zins – und damit den Druck auf die Dorfbewohner. Er kokettiert mit der Idee, durch „saubere“ Windräder die Reha seines drogenabhängigen Sohnes zu finanzieren.

Schließlich stellt sich heraus, dass das entscheidende Stück Land für den Windradbau einer nicht minder egozentrischen Person gehört. Diese streut, angespornt von einem dubiosen Ratgeberbuch („Dein Erfolg“), Salz in offene Wunden. Bis am Ende alles eskaliert … lest selbst! Es lohnt sich.

Die vielfach preisgekrönte Autorin Juli Zeh, studierte Juristin, setzt ihre schnörkellosen Worte gekonnt und mit einer Präzision, die nicht nur gestandene Germanistinnen staunen lässt. Schöne Satzkonstruktionen, spannende Herleitungen, feines Spiel mit Zeiten und Perspektiven, Kapitel nach Personen (frei nach „Game of Thrones“;) und ausgeklügelte Spannungsbögen – großartig. Hier läuft jede Kritik am Sprachlichen ins Leere. Wenn ich ein bisschen mäkeln wollte, könnte ich schreiben, dass manche Sätze für meinen Geschmack ein bisschen sehr glatt geschliffen daherkommen. Aber, besser so als umgekehrt – geschenkt.

Genauso perfekt sitzen die knalligen Statements, die die Autorin ihren Figuren in den Mund legt. Besondern Spaß machen die herrlichen Profilbeschreibungen („Killjoys verdarben anderen den Spaß, den sie selbst nicht hatten.“ Kap.23). Genau. Man erkennt sich selbst und andere in diesem kleinen, komprimierten Ökosystem Unterleuten, in dem sich die ganze weite Welt widerspiegelt.

Kaufbefehl:

Juli Zeh – Unter Leuten, Luchterhand Verlag, 1. Auflage 2016
Websites zum Buch unterleuten.de & zur Autorin: juli-zeh.de

Rezension: Der Selbstversorger – Mein Gartenjahr

iBa · 28. Mai 2016 ·

Das neue Storl-Gartenbuch im Praxistest: Bio-Gärtnern vom Feinsten.

Biodynamisches Gärtnern und die Welt von Text, Internet und Algorithmen, in der ich mich bewege, haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun: Praktische Betätigung in der Natur vs. reine Kopfarbeit am Schreibtisch. Das eine Hobby, das andere Beruf – und trotzdem ranken sich die langen Triebe der Gurkenpflanze bis in die Netzwelt hinein.

Der Code der Natur – dynamisch, organisch, unkalkulierbar.

Bevor ich zum Buch komme, muss ich vielleicht erklären, warum ich es rezensiere. Wer sich darauf einlässt – wahlweise aufs Gärtnern oder aufs Internet – wird feststellen: jenseits der körperlichen Aktivität sind sich diese zwei Arbeitswelten relativ ähnlich. In beiden laufen organische, lebendige und bewegliche Prozesse ab. Sie folgen bestimmten Rhythmen, bleiben aber dynamisch und sind drum nicht bis ins Detail kontrollierbar. Diverse unberechenbare Faktoren beeinflussen das Ergebnis – sowohl in der Natur als auch im Netz. Algorithmisch gesehen ist ökologisches Gärtnern ohne Kunstdünger die einzig sinnvolle Option, denn nur sie folgt dem unumstößlichen Code der Natur.

Der Lohn = die Ernte?

Cover Der Selbstversorger Wolf-Dieter Storl
(c) gu.de

Diese Gleichung ist mir zu simpel, denn, Gärtnern bedeutet so viel mehr als Effizienz. Der Anthropologe, Ethnologe und Lebenskünstler Wolf-Dieter Storl erklärt uns die Grundlagen des naturnahen Gärtnerns praxisbezogen und leicht verständlich.

Anders als herkömmliche Gartenratgeber und -Kalender, stellt er die Gartenarbeit jedoch immer in einen größeren Zusammenhang. Das macht das Buch besonders lesenswert – vielleicht sogar für Nicht-Gärtnernde.

Nach meinem Empfinden geht es, neben all dem Gemüse, um viele andere Dinge. Einen Garten zu erleben, hat viel Philosophisches, man spürt die Zeit und den Kreislauf der Erneuerung, das Wachsen, Werden und Vergehen. Ein Bio-Garten hat mit Ästhetik und Geschmack zu tun, mit Sinnlichkeit, Poesie, Kunst und Glück, bietet Bodenkontakt, Erfolgserlebnisse,  Körperlichkeit und Meditation, Begegnung, Ruhe, Rhythmus und Konsequenz, ist kontemplativ und erholsam. Last not least ist ein Garten das reinste Fitnessstudio: bücken, strecken, dehnen, heben … echt anstrengend.

Gärtnern ist das neue Bloggen.

bauerngarten.net mit ausblickSeit einigen Jahren genieße ich den Luxus, in Berlin auf einem idyllischen Plätzchen an der Havel biodynamisch gärtnern zu können. Mit einem Kleingarten hat das wenig zu tun. Die kreisrunden Felder im Berliner bauerngarten werden geteilt mit vielen Mit-Gärtnernden, in partizipativer Öko-Landwirtschaft. Initiator Max von Grafenstein, studierter Öko-Landwirt und freundlicher Meister seines Fachs, vermittelt uns das, was Storl im Buch beschreibt, live und in Farbe – in lebendigen Acker-Workshops. Er und sein Team kümmern sich um Grund und Boden, Pflanz- und Saatgut, Pferdemist und Bewässerung, Erntefest, Verteilung.

Somit kann ich aus praktischer Erfahrung bestätigen, dass Storls Garten-Tipps funktionieren. Wer gute Jungpflanzen hat und sich an Storls Anweisungen hält, wird erfolgreich ernten. Das Buch enthält viele praktische Informationen, wie eine erfolgreiche Bio-Ernte ohne zerstörerischen Kunstdünger, fragwürdige Gentechnik und giftige Schädlingsbekämpfung gelingen kann. Damit unterm Strich tatsächlich so viel Gemüse in der Pfanne liegt, dass es über die ganze Erntesaison und für alle reicht.

Die Natur bestimmt das Gartenjahr, Quaken den Kalender.

Den phänologischen Jahreskalender, auf dem Storls Buch basiert, richtet sich nach den „Erscheinungen der Natur“ („Froschhochzeit“;). Jedes Kapitel widmet sich einer der 10 Gartenphasen … was ist wann zu tun, welche Pflanzen sind aktuell, wie und wann wird umgegraben, eingepflanzt, gemulcht, kompostiert, geerntet.

Die Texte sind klar und prägnant geschrieben, die Inhalte im bewährten GU-Stil übersichtlich strukturiert, Corporate Design und Buchlayout bis ins Detail durchdacht gestaltet und sorgfältig illustriert. Per GU-App lassen sich einige Fotos scannen und zum Kapitel passende, sehr schön produzierte Videos abspielen. News & Kostproben: der-selbstversorger.de

Storl zeigt in Worten, Bildern und Videos, wie ein naturnaher Garten über das Jahr funktioniert – von der Planung und den Werkzeugen über die Gartentheorie zu Mischkultur, Pflanzenfamilien, Stark- und Schwachzehrern bis hin zur handfesten Praxis wie Schnecken vertreiben, mulchen und Brennesseljauche herstellen … Er teilt sein wertvolles Garten-Wissen großzügig mit uns.

karotten im eigenanbauDer Aspekt der Selbstversorgung spielt insofern eine Rolle, da Storl in den ersten Jahren auf seinem Einödhof, ohne weiteres Einkommen wie er schreibt, mit dem eigenen Gemüse die Familie ernährte. Für mich war die Vorstellung schon immer reizvoll, bis zur letzten Zwiebel frei, autark und unabhängig zu leben – allerdings ohne darüber zu verarmen. Echte Autonomie hat aus meiner Sicht auch mit Wissen und Geld zu tun. Eine (freiberufliche) Einzelselbstständigkeit wie meine ist ohnehin „Selbstversorgung“ per se. So gesehen ergänzt feinstes Bio-Gemüse aus Eigenanbau perfekt das Budget.

Der Öko-Philosoph.

Im Vorwort – es ist das beste, das ich seit langem gelesen habe – schlägt der Autor den Bogen zur ökologischen vs. industriellen Landwirtschaft. Und er beschreibt, wie er zum Gärtnern kam: Storls Eltern zogen einst von Sachsen in die USA, dort lehrte er an Universitäten, lebte in einer Camphill-Gemeinschaft in der Schweiz, verfasste in Oregon den alternativen Organic-Gardening-Bestseller Culture and Horticulture, bereiste Asien und landete schließlich mit seiner Frau auf einem „Einödhof“ im Allgäu. Wo die Menschen so eigensinnig wie die Winter lang sind, wie ich hörte.

Wohl in solchen Wintern verfasst er Bücher – meist mit recht esoterischem Klang („Ur-Medizin“, „Die alte Göttin und ihre Pflanzen“, „Ich bin ein Teil des Waldes“). Das hat mich bisher davon abgehalten, mich näher damit zu befassen – mein Schamanenbedarf ist bis auf Weiteres gedeckt. Zum Glück kommt sein aktuelles Gartenbuch ganz anders daher, es ist exzellent lektoriert, sehr praktisch, griffig, schnörkellos. Und das schreibe ich jetzt nicht nur, weil mir die Lektorin höchstselbst dieses Buch schenkte.

Achtsamkeit – Phänologie – der Erde und dem Leben treu bleiben …

Das sind Storls Stichworte. Nach der Lektüre von „Der Selbstversorger – Mein Gartenjahr“ sage ich, es ist nicht esoterisch, sondern bodenständig und wahrhaftig. Storls Stil jedenfalls wird geprägt von analytischem Denken, wissenschaftlicher Feldforschung und viel Lebenserfahrung. Dass er über 70 Jahre alt ist (die Generation meiner Eltern wie auch von Keith Richards), merkt und sieht man ihm nicht an, nicht bloß wegen seiner fröhlichen Dreadlocks und Wolfs-T-Shirts. In den Videos agiert er vital, freundlich, sinnesfroh, humorvoll und konsequent bis in die Barfuß-Schuhsohle – weitgehend ohne Pathos und Predigt. Nicht zuletzt deshalb ist er überzeugend – und zeigt uns Freundinnen und Freunden der Biogartenkultur gut gelaunt, was eine Harke ist.

Fazit: Kaufen, lesen, losgärtnern.

Traurig, aber wahr: In Deutschland werden nur 6,3 Prozent der Äcker ökologisch bewirtschaftet. (Umweltbundesamt Statistik 2014) – Lasst uns das ändern!

Cover Der Selbstversorger Wolf-Dieter Storl

Wolf-Dieter Storl
Der Selbstversorger – Mein Gartenjahr. Säen, pflanzen, ernten
Gebunden, 128 Seiten, viele Bilder, inkl. App, Videos (von und mit Storl) und DVD.
Gräfe und Unzer Verlag GU, 1. Auflage 2016 – 19,99 Euro
ISBN 978-3-8338-5165-0

  • Website zum Buch: www.der-selbstversorger.de
  • Leseprobe von Gräfe&Unzer: gu.de/…mein-gartenjahr

Spielerisch moderieren – und berufliche Strategien entwickeln.

iBa · 19. September 2015 ·

Cover Zita Küng Springer VerlagDas Buch „Praktische Organisationsanalyse. Strategien verstehen und gestalten – erkennen, was gespielt wird“ von Zita Küng erschien unlängst in der überarbeiteten zweiten Auflage 2015. Zita Küng ist eine renommierte und im deutschsprachigen Raum herausragende Seminarleiterin und Moderatorin. Sie ist tatkräftig, erfahren, humorvoll – und einschlägig bekannt dafür, dass sie die Dinge beim Namen nennt.

Als Beraterin definiert sie wirksame, praktische Lösungswege, wie sich Frauen wie auch Männer in Beruf, Alltag und gesellschaftlichen Zusammenhängen besser positionieren können – gerade und vor allem in traditionellen Domänen, die allzu oft den Altherrenbünden, Protegés und Ellenbogen-Akteuren vorbehalten bleiben.

Wer in diesen Wirtschaftsbereichen „mitspielen“ will, ohne hineingeboren zu sein, muss die Regeln der „Machtspiele“ kennen und die Strategien beherrschen. Es sind bestimmte kommunikative Abläufe in Gruppen und Teams, die leider oft zu Ungunsten von Frauen oder auch Männern ausgehen, die sich mit den vorherrschenden „Spielregeln“ nicht auskennen – oder diese ablehnen. Sie verhalten sich nicht strategisch genug und ziehen damit den Kürzeren.

Mithilfe der auf 180 klein bedruckten Buchseiten detailliert beschriebenen Methoden werden Taktik und List (Strategeme) entwickelt, die sich auch vermeintlich „Schwächere“ im Team aneignen und zunutze machen können. Es geht imho darum, sich nicht unterbuttern zu lassen. Wer strategisch vorgeht, so die gestandene Juristin und Organisationsberaterin Zita Küng, kann beruflich und anderswo vorankommen und die eigene Position festigen. Hier heißt es also, listig zu sein und schlau, taktisch vorzugehen, die vorherrschenden „Spielregeln“ und die eigenen Ressourcen zu erkennen und strategisch optimal einzusetzen.

Mit ihrem Buch gibt Zita Küng Einblick in ihre bewährten Methoden – aufgelockert und veranschaulicht durch witzige Cartoons von Sylvia Vananderoye. Es ist ein Fachbuch für Profis in den Branchen Seminar- und Workshopleitung, Moderation, Weiterbildung, Lehre, Beratung und Coaching. Aber auch interessierte Menschen in Führungspositionen, leitenden Funktionen, im höheren Management sowie Unternehmerinnen und Unternehmer werden von der Lektüre profitieren – und bei der einen oder anderen Beschreibung der „Machtspiele“ wissend schmunzeln. Trotz der „Gedanken für die konkrete Umsetzung“, die sich an jedes Methodenkapitel anschließen, ist das Buch jedoch für gänzliche Coaching-Laien imho ungeeignet – diese sollten wohl am besten ein Coaching oder Seminar von und mit Zita Küng besuchen.

Die Organisationsanalyse, entwickelt von den Soziologen Michel Crozier und Erhard Friedberg, befasst sich mit den vier Elementen Macht, Strategie, Spiel und Umwelt einer Organisation. „Organisation“ bezeichnet in diesem Zusammenhang mehrere Personen, die einen gemeinsamen Zweck konstant verfolgen – also eine Gruppe, ein Team. Bekannte Gesellschaftsspiele dienen der Spieltheorie als Mittel zum Zweck, um kommunikative Abläufe zu formalisieren. Zita Küng hat daraus interessante Methoden entwickelt und verfeinert, die sich in der Seminarpraxis gut umsetzen lassen. Spielen heißt immer auch, Spaß zu haben – somit werden Seminare nach der Methode Küng gleichermaßen lehrreich wie unterhaltsam.

Und, welche Spielernatur sind Sie?

Hier können Sie es erfahren:
Zita Küng: Praktische Organisationsanalyse. Strategien verstehen und gestalten – erkennen, was gespielt wird. Springer Science+Business Media Verlag, 2. Aufl. 2015, 187 Seiten, 12 Abbildungen, Online-Extras. Softcover | Ladenpreis 29,99 € (D) | 30,83 € (A) | CHF 37.50, ISBN 978-3-642-41049-9, mit Zeichnungen von Sylvia Vananderoye | Die erste Auflage trug den Titel: „Was wird hier eigentlich gespielt? Strategien im professionellen Umfeld verstehen und entwickeln.“


Was mich zu dieser Rezension brachte? Im vorigen Winter 2014/2015 erstellte ich, empfohlen durch eine nette Kundin, für Zita Küng ihre neue Website equality-consulting.ch. Sie schickte mir ein Rezensionsexpemplar ihres neu erschienenen Buches, das ich nun, mit etwas Verspätung, endlich gelesen habe – und wärmstens empfehlen kann.

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