… und ein Schneetreiben.
Seit heute herrscht in Berlin Ausnahmezustand. Die Frage ist: Wer streikt eigentlich NICHT? Eine Art Generalstreik sizilianischer Prägung hält die Stadt in Atem: Kein Bus, keine U-Bahn, keine Straßenbahn fährt, die Müllabfuhr hat sich abgemeldet, ebenso die Erzieherinnen. Verblüffend, wie dennoch alles relativ gut funktioniert. Die meisten Berliner bleiben cool und heute früh hörte ich nur einen einzigen Menschen (Freiberufler) über den Streik meckern- alle anderen blieben stoisch-ruhig, wie alle Tage. Viele sympathisieren (wie ich) mit den Streikenden und tragen die Unannehmlichkeiten mit freundlich-solidarischem Humor. Klar, was nutzt ein Streik, der nicht zu spüren ist.
Zwischen 7 und 9 Uhr musste ich heute bereits einmal quer durch die Stadt und wieder zurück – mit der S-Bahn kein Problem. Und den Rest dann eben zu Fuß – Karawanen pilgerten ab Anhalter Bahnhof in alle Richtungen. Erstaunlich, dass der Weg insgesamt fast gleich lang dauerte, wie sonst mit dem Bus. Die Kinder freuten sich über den Schnee und die Abwechslung. Leider pfiff ein eiskalter Wind um die Häuserecken. Inzwischen, natürlich, scheint draußen die Sonne – über der glitzernden weißen Tiefschneepracht, die bei +7 Grad so schnell schmilzt, dass man zusehen kann.