»Ich bin mein Stil« (Paul Klee)
Nur noch eine Woche läuft die große Paul-Klee-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie Berlin, Grund genug, sich in die Schlange zu stellen. Denn, den „Goldfisch“ wollte ich immer schon im Original sehen. Das habe ich also gestern getan und trotz der Kälte eine halbe Stunde angestanden (es ging schneller, als gedacht) – und, was soll ich sagen, es hat sich mehr als gelohnt! Unbedingt hingehen!
Die Bilder Paul Klees sind aktueller denn je, nicht nur „Die Zwitscher-Maschine” („The Twittering Machines“). Die Ausstellung zeigt 250 seiner Bilder und gliedert sich u.a. in die Themen: Kindheit, Ferne, Tiere, Natur, Musik, Architektur, Bauhaus, Schrift, Religion, Krieg und Melancholie.
Wundervoll: der „Rosengarten“. Inspirierend: „Angelus novus“. Verblüffend: „Das Lamm“. Philosophisch: „Hauptweg und Nebenwege“. Die Essenz der Farben: „Oberägypten“. (» Bildergalerie)
Lehrmaterial aus seiner Zeit am Bauhaus Dessau wird gezeigt, die orientalischen Bilder werden in den Kontext seiner Reisen nach Tunesien und Ägypten gestellt, die Kriegs-Bilder mit seiner Arbeit auf dem Militärflughafen assoziiert, die Natur- und Tierbilder mit seinem Bemühen um die Visualisierung der intuitven Wahrnehmung von Farben. Die begleitenden Texte, in großen Buchstaben an die Wand geklebt, waren so gut, dass sich davor mehr Leute versammelten, als vor den Bildern selbst. Studenten in weißen T-Shirts mit dem Aufdruck „Wir sprechen Kunst“ boten sich als versierte Gesprächspartner an.
Und als Kontrastprogramm zum Schluss noch Jeff Koons. Celebration: Pop Art at its best! Seine fetzig schillernden bonbonfarbenen Objekte, das riesige hängende lila Herz, die poppig-verchromten liegenden Tulpen, das Kitsch-Kätzchen im Sack: Das ist schrille Kunst, kulturkritisch, gewaltig, intuitiv – und witzig.
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»Meine Bäume sehen aus wie Spinat und mein Meer wie alles was man will.« (Henri de Toulouse Lautrec)