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Aktuelle Seite: Startseite / Archiv für Texten

Texten

Sprache kann tödlich sein

iBa · 16. September 2021 ·

Warum sich zu viele Substantive, -ung-Wörter, Genitive („des Erfolges wegen“) und unpräzise Formulierungen manchmal mörderisch auswirken. Wie beispielsweise die Verwaltungssprache im Fall Kabul.

Sprache ist politisch

Im Journalismus – und selbstverständlich für mich als Texterin und Germanistin – spielt die Sprache als Handwerkszeug eine herausragende Rolle. In der Tagesspiegel-Kolumne „Spiegelstrich“ thematisiert Fernsehjournalist Klaus Brinkbäumer den Zusammenhang zwischen Sprache und Wirkung. Und gibt den politischen Akteuren drei elementare Sprachtipps mit auf den Weg.

Verwaltungssprache entmenschlicht

Was ich als „Substantivitis“ bezeichne, ist eine Krankheit, die mir häufig im technischen und akademischen Umfeld begegnet. Und bei Leuten, die glauben, so würden sich Führungskräfte eben ausdrücken auf „Hochdeutsch“. Das Gegenteil ist der Fall. Wer zu viele Substantive in einem zu langen Satz verwendet und endlos schwurbelt, wird nicht gelesen und nicht verstanden. Ganz einfach.

1. Vermeiden Sie Substantivierungen“

Schreibt Brinkbäumer.

Ein Satz mit vielen Substantiven mag wichtige Fakten enthalten und inhaltlich korrekt sein. Aber der Stil ist schlecht und die Botschaft kommt nicht an. Der Text wird nicht verstanden. Letztlich ist das eine Beleidigung des Publikums.

Verben beschleunigen Texte, und Substantivierungen entziehen Texten das Blut, da sie aus dem Leben einen Verwaltungsakt machen.“

Klaus Brinkbäumer

Wer sich auf die Fakten beschränkt, vergisst den menschlichen Faktor. Verwaltungssprache dokumentiert auch hochdramatische, akut gefährliche Vorgänge ganz unemotional und pragmatisch. Einzelschicksale werden in Ordner abgelegt, aus denen sie, wie im Beispiel der Evakuierungspapiere für Kabul, zu spät wieder auftauchen. Bürokratie kann töten.

Eine technokratische Sprache lässt Menschen, Projekte und Schicksale hinter kalten Worten verschwinden. Es ist die „(…) ohne Verzögerung durchgeführte Präzisierung der Planung der Auslösung der Vorbereitung der Mission (…)“ (KK)
Eine dermaßen abgehobene Sprechweise erweckt den Verdacht, dass hier etwas vertuscht oder mindestens undeutlich kommuniziert werden soll.

Aber es steckt noch etwas anderes hinter so einer künstlich aufgebauten Sprachbarriere. Das Ziel des Bildungsbürgertums war und ist, alle auszuschließen, die einer elitären Ausdrucksweise nicht folgen können. Kein Wunder, dass Menschen misstrauisch werden gegenüber Politik, Medien und Verwaltung.

Die -ung-Wörter

In vielen Fällen lassen sich -ung-Wörter ganz einfach durch Verben ersetzen, wodurch ein Satz häufig kürzer und lebendiger wird. Und verständlich. Eine lebendigere Wortwahl und Satzbildung wird des Erfolges, Stils und Verstehens wegen unbedingt jeder Überprüfung der Umsetzung standhalten. Nochmal: Lebendige Worte und Sätze führen zu Erfolg, Stil und Verständlichkeit.

2. (…) tun Sie’s nicht mit ung-Endung und auch nicht in einer Reihe von Genitiven.“

„Spiegelstrich“

Es gibt eine Ausnahme: Im Webtext kommt es auf die Keywords an, Schlüsselbegriffe, die bei der Google-Suche verwendet werden. Es kann gut sein, dass es in den Website-Texten mancher Branchen unumgänglich ist, auch -ung-Substantive gezielt einzusetzen. Aber niemals Genitivhaufen – des Erfolges wegen.

Präzise Wortwahl

Bei spezifischen Namen von Volksgruppen, Religionen oder Regionen schwingen oft dramatische historische Ereignisse mit. Von der Politik sollte man eine politisch korrekte Formulierung erwarten dürfen. Das ist die Grundfeste aller diplomatischen, politischen Kommunikation.

3. Sagen Sie nicht „Afghanis“, wenn Sie „Afghans“ meinen.“

So zeugt es auch von mangelndem Respekt, in einer wichtigen Ansprache eine zentrale Personengruppe falsch zu benennen. Gut gemeint, schlecht gemacht. Die Wirkung verpufft, der Schaden ist angerichtet. Okay, kann mal passieren.

Das betrifft nicht nur politische Texte. Sondern selbstverständlich auch Texte in der internen und externen Unternehmens-Kommunikation.

Wer etwas erreichen will, wer andere Menschen erreichen will, braucht, neben den Inhalten, auch die richtigen Worte und gute Texte.

Corona-Texte & Krisen-Websites

iBa · 20. März 2020 ·

Krisenkommunikation, wenn die ganze Welt kopfsteht – gute Texte und Websites richtig einsetzen.

In schwierigen Zeiten sind feinfühlige, stilvolle, angemessene Texte und Websites das Gebot der Stunde. Unternehmenskommunikation, die den Menschen mit Rat zur Seite steht, ohne Blabla, Spekulation, Wichtigtuerei oder gar Panikmache. Davon bekommen wir alle derzeit mehr als genug um die Ohren gehauen. Die meisten Leute sind deshalb froh über reflektierte, gut recherchierte Texte, Film- oder Radio-/Podcast-Beiträge. Seriöse Publizisten, Blogger:innen ebenso wie verantwortungsvolle PR-Leute halten übers Internet den Laden zusammen. Werbung ist derzeit reines Krisenmanagement. Unternehmen müssen mitteilen, dass es sie noch gibt und wie sie erreichbar sind, trotz geschlossener Tür.

Wie das Internet in der Krise unterstützen kann.

Ein Glück, dass es Websites gibt, über die Firmen jetzt mit ihren Kundinnen und Kunden kommunizieren können! Kontaktlos und sicher, klar und offen. Kleine Online-Shops retten momentan so manchem Laden den Hals, Buchhandlungen setzen auf Versand, Restaurants auf Abholung und Lieferservice. Ohne eigene Website ist das schwierig – selbst wenn viel über Zeitungsanzeigen und – echt viral – über Mundpropaganda funktioniert. Traditionelle PR erreicht aber nur einen bestimmten, begrenzten Kreis und längst nicht alle, die Fragen oder Sorgen haben.

Wie Unternehmen & Freiberufler trotz Krise handlungsfähig bleiben.

Gerade habe ich eine Website für den erfahrenen Finanzcoach Adalbert Kurkowski („Finanzwohlsein“) erstellt, der Unternehmen Tipps gibt, wie sie die Krise überstehen können – er spricht davon, die „volle kaufmännische Einsatzbereitschaft zu halten“. Das ist momentan angesichts der nervösen Lage wirklich nicht ganz leicht, aber auch irgendwie beruhigend und stabilisierend.

Passend ist zudem die Landingpage zum „Ich-Weg“, die ich Anfang März für die tolle Coaching-Persönlichkeit Heike Thompson erstellt habe. Sie macht Selbstständigen Mut, in der Krise neue Wege zu finden und das eigene Geschäft möglicherweise ganz neu und anders aufzustellen als bisher.

Kostenlose Business-Website über Google erstellen.

Einen kostenlosen, nützlichen Web-Auftritt können sich Firmen übrigens in Nullkommanichts erstellen über Google My Business Website – dazu ist nur ein Firmenkonto bei Google nötige, was schnell angelegt ist. Diese Webseite erscheint dann z.B. über die Karten-Suche und App von Google Maps, mit Öffnungszeiten und Infos. In der aktuellen Situation ist das für den stationären Handel, Dienstleistung und lokale Handwerker wirklich das Mindeste!

Eine eigene Website ist besser.

Facebook ist eigentlich nur für Facebook-Fans interessant, die sich ohnehin dort tummeln. Davon gibs (zum Glück;) weniger als es scheint. Dort sind tolle private Initiativen zur Nachbarschaftshilfe in der Corona-Krise entstanden, die Leute, die helfen, mit Leuten, die Hilfe brauchen, zusammenbringen.

Für Hotels/FeWos: 5 Tipps für Krisenkommunikation (ahgz.de)

Papyrus – das Werkzeug für die schreibende Zunft

iBa · 6. Januar 2020 ·

Papyrus Autor 10 ist erschienen, die „Evolution des Schreibens“.

Das Auge schreibt mit.

Die Berliner Schreibsoftware Papyrus behauptet sich schon so lange auf dem Markt, dass sie bereits eine Institution ist. Und eine exzellente Alternative für alle, die viel Schreiben. Die neueste Version hat ein neues, elegantes Logo, ein modernes Icon-Design (endlich!) sowie den integrierten Duden Korrektor 2020 als Premium-Feature. Alles wirkt übersichtlicher, das Menü aufgeräumter und der Organizer kann jetzt ausgedruckt werden.

Die bessere Software hilft definitiv beim Schreiben.

Mit der richtigen Textsoftware läuft das Tippen schneller, flüssiger, fehlerfrei und das Manuskript bleibt schön übersichtlich. Das ist nicht nur beim Bücherschreiben nützlich, sondern für jede professionelle Textarbeit, ob Windows oder Mac OS X. An Papyrus hängt noch viel mehr, es gibt (Video-)Tutorials, ein Wiki und ein Autorenforum.

Trotz übermächtiger internationaler Konkurrenz konnte sich die Software aus Berlin im Bereich Textverarbeitung festbeißen und etablieren – ein mehr als respektables Unterfangen. Der Erfolg hat gute Gründe, insbesondere Buchautorinnen und Autoren finden in Papyrus praxisnahe, bestsellererprobte und kreativ inspirierende Features.

Die Software schreibt allerdings nicht von alleine.

Die umfangreichen Möglichkeiten von Papyrus habe ich bereits in der letzten Version längst nicht alle ausprobiert. Ich schreibe lieber einfach los, vermutlich entgeht mir da so einiges. Es ist wirklich für jede Schreibsituation eine Lösung dabei, hier nur ein paar Beispiele:

Am „Denkbrett“, die Mindmap, werden Ideen sortiert, Einfälle sowie neuerdings auch Bilder festgehalten. Sehr nützlich ist sind die Datenbanken für „Figuren“, um den Überblick über die einzelnen Protagonisten zu behalten, ebenso für Orte und Gegenstände. Textänderungen werden automatisch dokumentiert und Sicherheitskopien angelegt. Es gibt diverse Vorlagen für Texte. Und wie in WordPress kann eine ablenkungsfreie Darstellung fürs fokussierte Schreiben verwendet werden. Außerdem gibts Notizen, einen Zeitstrahl und weitere Strukturhilfen (Navigator, Organizer) Die sogenannten Geistertexte sind nur für die Autorin oder den Autor sichtbar, ein sehr hübsches Feature. Ebenso das individualisierbare Schreibhintergrundbild von Wüste bis Wolken.

Richtig schreiben und korrigieren.

Der Duden Korrektor 2020 liefert postwendend die aktuellsten Wort- und Stilvorschläge von höchster Instanz. Die Korrektur und Stilanalyse kann peinliche Schlampereien vermeiden helfen. Wirklich wertvoll und mega umfangreich sind die per Rechtsklick zugänglichen Synonyme. Auch für Web- und Werbetext nützlich finde ich die Lesbarkeitsanalyse, die jeden Absatz darauf abklopft, wie gut lesbar und verständlich die Sätze sind – je nach Zielgruppe ein wirksames Mittel gegen Substantivitis, Schachtelsätze und Akademikersprech. Das alles ersetzt zwar kein Buchlektorat, führt aber mit Sicherheit zu einem stilistisch wesentlich besseren Text. (Apropos, dieser Absatz hier hat den Lesbarkeitsindex 15, das heißt, er ist ziemlich grottig und schwer verständlich;)

Alles klar. Ich sollte diesen Beitrag
besser mit Papyrus prüfen, bevor ich auf Veröffentlichen drücke …

screenshot textprüfung (eingefärbt)

Buchfertig.

Eine verführerische Funktion ist die Schluss-Formatierung fürs Selfpublishing. Der in Papyrus geschriebene Text kann auf Knopfdruck eigenhändig in ein veröffentlichungsbereites Buch umgewandelt werden, für Print oder E-Book. Bereit wohlgemerkt, nicht fertig. Für den Inhalt muss noch selbst gesorgt werden … die Form jedenfalls stimmt.

Einschub: Zum guten Schreiben sind weder Strom noch Software nötig. Dafür genügen Papier und Bleistift.

Alternativen?

Drehbuchautorinnen und Autoren sollten sich ggf. auch DramaQueen ansehen, das demnächst in Version 3.0 erscheint. Ebenfalls Made in Germany. Und, dann soll es noch Leute geben, die ganz basic mit LaTeX Bücher schreiben, angeblich sogar GOT-Autor George R.R. Martin. Wie er damit über die vielen Details den Überblick behält? Keine Ahnung. Analoge Pinwand vielleicht?

Vollwertige Schreibstütze.

Auf eine starke Textverarbeitung an meiner Seite möchte ich jedenfalls nicht verzichten. Papyrus Autor ist dabei in vielen Anwendungsbereichen Microsoft Word ebenbürtig. Und kann Word ersetzen – außerhalb des Business-Umfelds, wo MS-Office-Programme (leider noch) Standard sind. Ich kann mich vom MS-Office-Abo daher (zunächst) nicht verabschieden.

Nein, auch Open Office (OO) Writer hilft mir im professionellen Schreibumfeld nicht weiter. Sicher, es reicht für die meisten Textaufgaben, logisch. Auch für die Umwandlung in PDF. Aber, OO kommt bei Business-Austausch im docx-Format an Grenzen, das von viel zu vielen Agenturen, Unternehmen und Organisationen eingesetzt wird. [Abgesehen davon bin ich ein großer Fan von Open Office Calc, für .csv einfach unschlagbar.]

Gute Texte sind kein Hexenwerk.

Mit Papyrus gibt es keine (technische) Ausrede mehr, gute Bücher abzuschließen. Die Software erfordert ein wenig Einarbeitungszeit und man muss sich an die neue Schreibumgebung gewöhnen. Das ist kein Hexenwerk. Wer möchte, kann (Video-)Kurse und Workshops besuchen, um sich die Papyrus-Funktionen schnell und praxisnah anzueignen.

Ansonsten hilft nur: Ausprobieren!

>> Go for it – oder für mehr Infos: papyrus.de

Texte für Erste Hilfe

iBa · 4. November 2019 ·

Neue Website-Texte für adac-gelbhilft.de

Kurs mit Dummy
adac-gelbhilft.de

Jetzt ist sie online, die neue Website von adac-gelbhilft.de und mit ihr die von mir rundum erneuerten Texte.
Es war ein dankbares Thema, über Erste Hilfe zu schreiben, dazu lässt sich bestens fabulieren. Die Gradwanderung ist, dass es sich im Grunde um ein ziemlich ernstes Motiv handelt (im Notfall Leben retten) Es geht inhaltlich also um viel mehr als bloß um Pflichtkurse für Fahrschüler oder betriebliche Ersthelfende.

Textlich sind Feingefühl und Takt gefragt, um den richtigen Ton zu treffen. Der Text muss nah an bestimmten, geforderten Kursleistungen und Fach-Formulierungen bleiben, ohne dabei bürokratisch zu sein. Abkürzungen, die intern üblich sind, sollten aufgelöst oder zumindest erklärt werden.

Die Zauberei von Webtexten

Bei Texten für Bildschirmleser ist das Geheimnis guter Lesbarkeit:
weniger Substantive (besonders nicht auf -ung) und stattdessen eine bildhafte, klare und möglichst barrierearme Sprache verwenden, kurze Sätze bilden, übersichtlich gliedern, altertümliche oder umständliche Begriffe vermeiden und dabei immer ein bisschen unterhaltsam bleiben.

Das Ziel des Relaunchs, ein traditionelles, altbekanntes Angebot (Erste-Hilfe-Kurse) zu „entstauben“ und in einem zeitgemäßen, ansprechenden Web-Auftritt zu präsentieren, wurde klar erreicht – Glückwunsch an die Webagentur und das Team!

Mehr Wert: Gute Texte schreiben, die das Internet bereichern

iBa · 17. Juli 2018 ·

Webtexte und SEO sind keine Geheimwissenschaft für Akquise und Kundenschwemme. Aber, ohne funktioniert es nicht.

Als Texterin, die sich noch dazu als Webdesignern mit „dem Internet“ auskennt, höre ich immer wieder die Anfrage nach dem ultimativen Blogbeitrag oder Webtext, der mit einem Schlag Kundschaft herbeizaubert. Aus „dem Internet“, also quasi aus dem Nichts. Darauf entgegne ich, dass ich diesen Text gerne schreibe, aber dafür ausreichend fachlichen Input brauche. Das eigene Fachgebiet kennt die Person, die es anbietet und täglich ausführt, mit Sicherheit besser als ich. Das muss doch eigentlich klar sein? Dachte ich.

Weil ich einen fundierten Text zu einem Thema schreiben kann, bedeutet das selbstverständlich nicht, dass ich mich in jedem Fachgebiet stante pede auskenne. Texter*innen – auch im Journalismus – sind fast immer Auftrags- und Themenschreiber*innen. Für echte Fakten müssen wir mehr oder weniger lange recherchieren, Leute befragen, Quellen studieren – und zwar online wie offline. Erst danach können wir den Text verfassen – und gleich im Anschluss wartet schon das nächste spannende Thema. Vielleicht führt dieses unterstellte Halbwissens eines Kopisten zum heruntergekommenen Ansehen der schreibenden Zunft: Das kann doch jede/r.

Einfach Bullshit texten, weil es bezahlt wird.

Nichtssagende Texte nerven uns überall, im Netz, in der Werbung, Publikationen von Unternehmen, Pressemitteilungen und, ja, auch in der Presse … Vermutlich produziert von Leuten, die schon ihre Bachelor-Arbeiten zusammenkopierten und später im Textberuf einfach so weitermachen. Vielleicht haben sie vergessen, wissen es nicht – oder trauen es sich nicht zu? – wie man eigene, authentische Inhalte schreibt, Sätze verfasst, das eigene Hirn bemüht – und nicht bloß das allzeit verfügbare Schwarmgehirn „Internet“ anzapft? Leute, verschont uns bitte mit diesem Müll und glaubt nicht, keiner merkt es.

Achtung, Kunde: Solche Texte sind KEINE guten Texte!

Unternehmen und Agenturen machen es sich zu leicht, wenn sie sogenannte SEO-Texter in kürzester Zeit irgendwelche Inhalte aus dem Netz klauben und zusammenwursteln lassen, nur um schön klingende Worte und lange, aber inhaltsleere Texte für Websites zu generieren. Die dann eventuell – oder auch nicht – von Suchmaschinen gefunden und ausgespuckt werden. Mag sein, dass diese standardisierte SEO-Textbefüllung für simple Produkte klappt. Es funktioniert vielleicht kurzfristig, aber niemals wirklich gut oder nachhaltig. Für die Abteilungen IT und Grafik sind Website-Texte ohnehin oft nur lästiges Beiwerk. Eine Kundin sagte, „Wer liest das alles? Wenn interessiert denn das?“ Tja. Wen, wenn nicht die eigene Kundschaft?

Letztlich ist diese Simplifizierung ein Armutszeugnis für jedes seriöse Angebot, das besser für sich selbst sprechen könnte. Anspruchsloser, seelenloser Text lässt Kunden kalt. Leider ist das Zusammenklau(b)en so üblich geworden, dass es inzwischen als „normal“ gilt. Bereits vorliegende Inhalte werden zum hundertfünfzigsten Mal wiedergekäut; ohne einen eigenen, individuellen Beitrag oder zusätzlichen Informationsgehalt beizusteuern.

Ähnlich wie der Apotheker, der Medikamente streckt.

Wer sich von einem solchen Text eine bessere Auffindbarkeit im Netz verspricht, mag Glück haben, falls sich die Algorithmen kurzfristig austricksen lassen und eine solche „Zusammenfassung“ tatsächlich als Mehrwert identifizieren. Für die wirklich interessierten Leserinnen und Leser (ja, die gibt es – und möglicherweise ist es genau diese anspruchsvolle Klientel, die bereit ist, für eine gute Leistung gut zu bezahlen) und für die Selbstdarstellung gegenüber der anvisierten „Zielgruppe“, den Kundinnen und Kunden, ist ein solcher Text im Grunde ein Offenbarungseid.

Solche Texte werden preiswert angeboten, logisch. Leicht verdientes Geld. Das könnte ich natürlich ebenfalls machen. Soll ich? Was meint ihr …

Es ist verführerisch und liegt vor mir auf dem Tisch.

Leider hat die beschriebene Art zu texten so gar nichts mit wirklich guten, wertvollen und interessanten Texten zu tun. Aber, nur solche authentisch geschriebenen Beiträge mit Anspruch bereichern das Internet und damit uns alle. Sie bieten den, nicht nur von Suchmaschinen geforderten, „Unique Content“, das besondere, einzigartige Wissen, das der Gemeinschaft zugutekommt und von dem letztlich alle profitieren. Auch die Texterin. Daher lautet meine Antwort: „Nein“ und aus diesem Grund nehme ich nicht die lukrative, auseinandersetzungsfreie Abkürzung, sondern hänge mich rein in das Thema.

Die Gretchenfrage des Marketings ist doch: Unterscheidet sich Ihre angebotene Leistung von dem, was alle anderen anbieten? Gibt es einen eigenen Akzent, einen speziellen Dreh oder USP, einen individuellen Punkt, an dem ich mit Überzeugung schreiben kann: Buchen Sie genau hier, denn bei uns bekommen Sie etwas, das es nirgendwo sonst gibt …

Was soll ich also schreiben?

Das, was bereits im Internet steht? Und dafür dann das Geld einstecken und hoffen, dass Google vielleicht nicht bemerkt, dass der Inhalt bereits drölfzig Mal in verschiedensten Variationen online steht? Darunter Beiträge, die von hoch qualifizierten Fachleuten selbst mit Herzblut geschrieben wurden. Deren Inhalt wird tagtäglich geklaut und zweitverwertet. Ihnen muss geholfen werden.

Gute Angebote und gute Texte sind es wert.

Der großartigste, inhaltlich wertvollste Text kann – rein technisch gesehen – von einem gut platzierten Fake-Beitrag in der Google-Suche „überholt“ werden oder im Netz-Nirwana versacken. Dafür gibt es genug Beispiele, obwohl die Algorithmen zum Glück reine Kopien recht gut ausfiltern. Im Internet bedeutet guter Inhalt allein nicht, dass der Text und die Form zugleich die Anforderungen an gute Webtexte erfüllen. Vielleicht wurde der Artikel ganz traditionell wie für Print verfasst, ist zu wissenschaftlich formuliert, schwer lesbar – oder ist technisch falsch platziert. Wer meint, guter Inhalt allein wäre ein Selbstläufer, irrt.

So klappt es mit der Auffindbarkeit im Netz.

Der optimale Webtext kombiniert hoch qualifizierten Input, authentisches Faktenwissen sowie eigene Erfahrungen zusammen mit einem webgerecht formulierten, gestalteten und punktgenau veröffentlichten Text. Es ist ein perfektes Zusammenspiel von Inhalt, Form und Technik.

Mit dem Anspruch und Ziel, gute Inhalte, die es wert sind, möglichst weit zu verbreiten und für alle zugänglich zu machen.

Soweit zum Wunschkonzert. Das ich hier, es sei erlaubt, in meinem Blog zelebriere und leise vor mich hin singe.

Lesetipp für alle, die mehr WERT wollen:

t3n – Interview mit Tim O’Reilly, Internetpionier, Verlagsgründer und Buchautor von „WTF?: What’s the Future and Why It’s Up to Us.“

„Mein Credo: Technologie ist unsere Superpower, Ungleichheit unser Kryptonit. (…) Vielmehr sollte eine bessere Verteilung von Gütern im Vordergrund stehen. Mit digitalen Technologien können wir solche Dienste besser organisieren, sodass alle davon profitieren. (…) Sie [junge Gründer] sollten sich überlegen, ob sie wirklich an etwas von Bedeutung arbeiten. Das ist relativ einfach festzustellen: Wenn deine Produkte deinen Kunden etwas Wert sind und sie bereit sind, dafür zu bezahlen. Das ist das beste Zeichen dafür, dass du etwas schaffst, das wirklich gebraucht wird. Wenn du hingegen sehr viel Geld von Investoren erhälst, ist die Versuchung größer, Dinge umzusetzen, die vielleicht eher schädlich für deine Kunden und deine Plattform sein könnten.“

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